Informationen zur Docke
Einer der wesentlichen Bausteine der "Projektstudie Hafen" ist der Ausbau der sogenannten "Docke". Der denkbare Nutzungskatalog für dieses Gelände wird unter den thematischen Schwerpunkt "Fisch" gestellt. Das Thema bot sich an diesem Standort nahezu zwangsläufig an, denn Glückstadt als ehemaliger Heimathafen einer Wal- und Heringsfangflotte ist heute überregional durch den "Glückstädter Matjes" bekannt. Dieses Alleinstellungsmerkmal soll zukünftig noch stärker in den Vordergrund gerückt und Kindern und Jugendlichen zugänglich gemacht werden. Mit Anwohnern und Interessierten wurde ein Gesamtkonzept entwickelt. Im Laufe der anstehenden Themenentwicklung kann es zu einer Anpassung des Konzeptes kommen. Details werden im Kapitel Maßnahmen ab Seite 9 des Konzeptes aufgezeigt.
Themenpark Fisch Gesamtkonzept
(PDF: 1.4 MB)
Geschichte der Docke
Glückstadt wurde im Jahr 1617 von König Christian IV, König von Dänemark, Norwegen und Herzog von Schleswig und Holstein, gegründet. Sein Ziel war es, eine Festungs- und Hafenstadt aufzubauen, um dem wachsenden Hamburg einen mächtigen Gegenpol zu bieten. Im Zuge der Stadtgründung wurde unter anderem auch der Dockhafen für die dänische Flotte angelegt.
Bereits im 18. Jahrhundert war der wirtschaftliche Höhepunkt Glückstadts erreicht. Entscheidend war auch, dass die Schifffahrt durch die heute vor der Stadt in der Elbe liegende Sandbank behindert wurde und das tiefe Fahrwasser westlich der Sandbank in Richtung Hamburg erhalten blieb. Das Gelände der Docke wurde zugeschüttet und ab 1900 als Betriebsgelände der Holzhandlung Gehlsen genutzt. Ende 2000 ist die gewerbliche Nutzung aufgegeben und im April 2002 die letzten Gebäude abgerissen worden. Seitdem lag das Gelände brach.
Im Rahmen der „Projektstudie Hafen“ erarbeiteten die Stadt, Landschaftsplaner und interessierte Bürger 2005 gemeinsam eine neue Nutzung für den Hafenbereich und die Docke aus. Die Ideen waren vielfältig und gingen über Gastronomie, Veranstaltungs- und Konzertgelände, Feste und Märkte hin zu Naherholung und Freizeitsport, Aussichtspunkte auf die Elbe, Parkplätze für den Hafenbereich.
Ende 2008 ist der Bebauungsplan der Docke zu einem Veranstaltungsgelände genehmigt und im Nachgang Anfang 2013 um die zusätzlichen Freizeitanlagen ergänzt worden. Im Anschluss starteten dann auch die Baumaßnahmen auf dem Gelände.
Der „Themenpark Fisch“ hatte seine Geburtsstunde bereits innerhalb der ersten Planungsphase zur Gestaltung der Fläche. Glückstadt steht bekanntlich für den beliebten Glückstädter Matjes und blickt zugleich auf einen jahrhundertealten Hering-und Walfischfang zurück. Da lag die Idee nicht fern, dem Gebiet direkt am Hafen einen thematischen Schwerpunkt zu widmen.
Interessierte Bürgern haben bei der Gestaltung der Fläche mitgewirkt. Zahlreiche Vorschläge gingen Mitte 2012 ein und fanden sich später in den Plänen wieder. Zuvor wurde bereits deutlich, dass speziell für Kinder und Jugendliche Freizeitmöglichkeiten in Glückstadt fehlen und diese Gruppe einen Schwerpunkt in der Parkgestaltung einnehmen sollte. Ein Skateparcour, ein Naturlehrpfad zu den Themen Fisch und Lebensraum der Elbe und die verschiedenen Spiel- und Wasserspielmöglichkeiten sind bereits umgesetzt. Elemente aus der Schifffahrt nehmen zudem vielerorts Bezug zum Thema, Seezeichen und Landmarken, Aussichtspunkte auf kleinen Warften und vor allem die erhaltene Flutmauer symbolisieren die Nähe zur Nordsee und den Gezeitenströmen. Ein Großteil der Fläche kann für Veranstaltungen genutzt werden.
Exkurs: „Dockhafen“
Durch ein Docktor oder einer Schleuse von den wechselnden Außenwasserständen abgetrennter Seehafen, in den Schiffe nur bei ausgespiegelten Wasserständen ein- oder ausfahren können.
Gestaltung Flutmauer
Gestalterisch und thematisch war die Docke eine besondere Herausforderung. Die im letzten Jahrhundert industriell genutzte Fläche im Außenhafen, die im Überflutungsbereich liegt, wird im Süden von einer 4 Meter hohen Flutmauer begrenzt. Im Westen und Norden schließen sich Deiche und im Osten der Landesschutzdeich an.
Zu Beginn des Planungsprozesses wurde diskutiert, die Flutmauer zurückzubauen, um den unmittelbaren Bezug zu den angrenzenden Flächen des Glückstädter Außenhafens herzustellen. Dieses wurde aus vielerlei Gründen, insbesondere der Lage im Überflutungsbereich der Elbe, verworfen. Insofern war ein wichtiger Aspekt des Konzeptes, die Flutmauer und Deiche gestalterisch, thematisch und spielerisch einzubinden und die Höhe zu überwinden. Dieses wird auf vielfältige Weise umgesetzt:
- Die Flutmauer selbst ist zum Objektträger geworden und weist durch themenbezogene Graffiti auf den "Fischpark" hin, Spielobjekte, Landmarken überwinden die Flutmauer
- Aussichtpunkte, kleine Warften aus dem gewonnen Abbruch von dem Gelände erlauben den Blick in die Stadt zurück und auf die Elbe hinaus.
- Die Hochpunkte werden markiert mit farbigen Sitzobjekten, die drehbar gleichzeitig einen Wetterschutz darstellen.
Die Gestaltung der Flutmauer wurde von der Kommunikationsdesignerin Stephanie Ebel, Firma Weckerwerk aus Itzehoe, konzipiert. Die Planung und Umsetzung war schlussendlich sehr wetterabhängig und dauerte mit allen Phasen etwa ein halbes Jahr. Zu den professionellen Graffiti-Künstlern zählten speziell auch im Bereich „Pinsel“ Stefan Sczostak und im Bereich „Konzept, Farbe, Sprühen“ Markus Kannengießer.